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Rundgang durch das TextilviertelDieser Rundgang führt Sie durch das Augsburger Textilviertel. Einzelheiten zu den Stationen erfahren Sie in den Quer-Links.Start bei der AKSWir beginnen den Rundgang an der AVG-Bushaltestelle Textilviertel (Linie 36/31, später Straßenbahnlinie 6).Vom Kö kommend hat man bereits einen guten Blick auf das Gelände der ehemaligen Augsburger Kammgarnspinnerei, das von der Theodor-Wiedemann-Straße, Provinostraße, Prinzstraße und dem Schäfflerbach begrenzt wurde. Von der Haltestelle aus gelangt man entlang der Fabrikstraße zum Staatlichen Textil- und Industriemuseum (tim). Wir folgen der Prinzstraße bis zur Brücke über den Schäfflerbach. Von dort hatte man früher einen wunderbaren Blick auf die Shedhallen der Spinnerei. Eine Allee aus Trauerweiden flankierte den Bach. Parkbänke luden zum verweilen ein. Die unregelmäßigen Satteldächer sollten möglichst viel Licht in die Produktionshallen lassen. Leider wurden die Hallen Ende 2009 abgerissen. SchäfflerbachWir folgen der Schäfflerbachstraße bis zur Reichenbergerstraße. Gegenüber der Einmündung stehen zwei interessante Gebäude: Färberturm und Badehaus:Der Färberturm wurde um 1760 errichtet. Er zeugt noch von den Zeiten der Augsburger Kattunmanufakturen. Knapp unterhalb des Giebels laufen an jeder Seite Balken entlang, an deren Querstangen die in den Betrieben bedruckten Kattunstoffe zum Trocknen aufgehängt wurden. Der Färberturm gehörte im 18. Jhd. zum Areal der Kattundruckerei Schüle und stand auf der "Zitz-Bleich". "Bleichen" nannte man die für das Trocknen der Kattune genutzten unbebauten Freiflächen vor den Toren der Stadt. Seit etwa 1850 wurde der Turm als Stall, Lagerraum etc. benützt. Das ehemalige Badehaus der AKS, wurde 1879 erbaut und steht seit November 1997 unter Denkmalschutz. Es wurde von Jean Keller, dem Hausarchitekten von Friedrich Hessing, entworfen. In diesem Gebäude konnten die Fabrikangehörigen der AKS wöchentlich ein kostenloses Wannenvollbad nehmen. An der Reichenbergerstraße / Martini & CieEntlang der linken Straßenseite liegt bereits das Gelände von Martini & Cie, das wir nun weitläufig umrunden.Leider hat man heute von hier aus keine freie Sicht auf das Werksgelände, da dieses durch einen "Lidl" verdeckt wird. Die Textilstraße Reichenbergerstraße wurde zwischenzeitlich zur Einkaufsmeile, mit einer Aneinanderreihung von Discountgeschäften. März 1997 - noch ohne Lidl KammgarnquartierRechts biegt nach wenigen Metern die Arthur-Piechler-Straße ab. Die Hausnummern 4-12 bilden den Restbestand des ehemaligen Wohnquartiers der AKS, des Kammgarnquartiers, das hier zwischen Reichenbergerstraße und Lotzbeckstraße angesiedelt war.Zurück auf der Reichenbergerstraße folgen wir dieser und unterqueren die Augsburger Localbahn. Bei der Proviantbachbrücke mündet auf der linken Seite der Hanreiweg in die Reichenbergerstraße. Der Rundgang führt aber am OBI vorbei zum Fabrikschloss. Alternative für Eilige: Man folgt dem Hanreiweg, durchquert die Heimstatt der Kleintierzüchter und stösst gleich darauf wieder auf die Localbahn, die zusammen mit dem Fußweg den Proviantbach überquert. SWA Werk III: "Proviantbach" heute Fabrikschloss
Turbinenhaus - Augsburger WasserkraftZuerst wandern wir ein kleines Stück bachaufwärts bis zum Localbahnsteg. Von dort aus ist das renovierte Turbinenhaus des Werks III der SWA zu sehen (heute durch den OBI-Markt von dessen Überresten, dem Fabirkschloss, getrennt).Wasserkraft trieb vor der Einführung der Dampfmaschine als allgemeine Energiequelle auch die Maschinen der Spinnerei- und Webereibetriebe an. (siehe auch: Augsburger Wasserkraft) Der Blick wendet sich nach vorne zu den Localbahnschienen. Ein Tor schließt das Ende des Localbahnhofes ab. LocalbahnNachdem Pferdefuhrwerke dem regen Gütertransport vom Hauptbahnhof zu der im Osten angesiedelten Industrie nicht mehr gewachsen waren, gründeten Augsburger Unternehmer 1889 die Localbahn AG. Obwohl sonst eine reine Güterbahn wurde die Strecke der Localbahn nach Haunstetten auch zur Personenbeförderung benutzt, bis diese 1927 durch die Trambahn übernommen wurde. Die Localbahn bedient heute etwa 60 angeschlossene Betriebe, die jährlich ca. 400.000t, über ein rund 65km langes Streckennetz verfrachten.ProviantbachquartierWir folgen den Localbahnschienen nun bachabwärts zum Proviantbachquartier.1892 entstand die Arbeiterkolonie an der Proviantbachstraße. Die SWA reagierte (wie auch die anderen großen Industiebetriebe dieser Zeit) auf den herrschenden Wohnungsmangel. Die Vergabe einer Werkswohnung sollte die Stammbelegschaft an die Firma binden. Auf dem Weg durchs Quartier frägt man sich schnell, warum Touristen in die Fuggerei drängen und sich nicht hier etwas umsehen? Vielleicht weil es dringend renoviert werden müßte. Vielleicht auch, weil man die Menschen noch sieht, die hier wohnen. Hier herrscht kein Museumscharakter: hier spielen Kinder, hängt Wäsche an der Leine, verschandeln Satelitenschüsseln "schöne" Häuserfronten. SWA Werk IV: "Aumühle" heute GlaspalastWir verlassen das Proviantbachquartier und wandern unter Kastanien, der Otto-Lindenmeyer-Straße folgend, bis zum Glaspalast.1910 entstand die Aumühle, einer der ersten Stahlskelett-Hochbauten in Deutschland. Der Stuttgarter Architekt P.J.Manz entwarf den Großbau, dessen Statik es ermöglichte, die Außenwände in Fensterflächen aufzulösen, die dem Werk den modernen Namen Glaspalast einbrachten Zurück zu Martini und AKSNach Besichtigung des Glaspalastes folgen wir der Otto-Lindenmeyer-Straße und treffen auf die sogenannte Schleifenstraße. Wir folgen dieser ein kleines Stück stadteinwärts.Walter Bau AGAuf der gegenüberliegenden Straßenseite steht das Verwaltungsgebäude der Walter Bau AG. Das in letzter Zeit mit starken Imageverlusten versehene Unternehmen profitierte nach seiner Gründung 1876 von der Expansionsphase der Textilindustrie. Ab 1876/1880 unter dem Namen Thorman & Stiefel (1917 THOSTI AG) erstellte es fast alle Werksanlagen und Arbeiterwohnungen. 1978 übernahm Ignaz Walter den Vorsitz der Firma.Wir verlassen die Straße und zweigen an der nächsten Kreuzung in den Hanreiweg ab. Gegenüber der UWA (Behindertenwerkstätten) befindet sich auf der rechten Seite eine kleine Schneise (ehem. Localbahngleis). Wir folgen dem Trampelpfad, überqueren den Hanreibach, der das Martinigelände durchquert und gelangen zur Provinostraße. Dem Fichtelbach folgend, erreichen wir die Hauptpforte von Martini. Martini & CieDas an der Ecke Schäfflerbachstraße / Reichenbergerstraße gelegene Gelände beherbergt seit 1847 die Bleicherei, Färberei, Druckerei und Appreturanstalt Martini & Cie.Der Martini-Park ist leider (noch) für Besucher gesperrt. Endpunkt AKSGegenüber, auf der anderen Seite der Schäfflerbachstraße befindet sich die Hauptpforte der AKS.Ein kleines Stück an der Schäfflerbachstraße entlang führt Sie der Weg zurück zum Ausgangspunkt des Rundganges.
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